Machu Picchu

30.08.07

Ende der gemeinsamen Reise

Während ich in Lima gestrandet bin und mich hier ein paar Tage ausruhen werde, hat Segundo beschlossen, direkt einen Bus nach Ecuador zu nehmen, um ein wenig Zeit mit seinen Eltern zu verbringen. Damit ist die gemeinsame Reise vorbei. Insgesamt war sie ganz klasse, ein voller Erfolg. Loja, Piura, Lima, Cusco. Und Machu Picchu. Genial. Einzigartig. Hat alles wie am Schnürchen geklappt. Harmonie war auch gut. Ein Ziel ist dagegen absolut gescheitert: das des Musik-Machens und CDs-Verkaufens. Es ließ sich einfach nicht mit dem Tourismus-Teil unter einen Hut bringen. Rein zeitlich. Außerdem Erdbebenstimmung in Perú. Keine Spenderlaune für Kleinkünstler. Und in Cusco ist eher nicht so lateinamerikanische Musik angesagt. Aber wie gesagt. Die Reise war trotzdem klasse.

27.08.07

Machu Picchu

Am Samstag Tour zu den Ruinen von Pisaq und Ollantaytambo. Reisebüro-Tour, aber ok, nur ein bisschen zu wenig Zeit an jedem der Orte. Aber durchaus sinnvoll mit Führung. Sehr interessant. Das heilige Tal der Inkas, so genannt wegen der Fruchtbarkeit, gut geeignet für Agrikultura. Die Ruinen ein guter Vorgeschmack für Machu Picchu. In Ollantaytambo sind wir dann geblieben und haben von dort am Abend den Zug nach Aguas Calientes genommen. Dort übernachtet. Am nächsten Morgen um fünf Aufstieg nach Machu Picchu, natürlich zu Fuß. Eintritt übertrieben teuer, aber hey, der Tag war einmalig. Wirklich genial. Da haben selbst die Touristenhorden nicht gestört. Unglaublich viel, was man sehen kann, unglaublich interessant, aber irgendwie nicht zu berichten. Das muss man erleben, wenn dann der Nebel aufzieht und die beeindruckenden Bergrücken langsam verschwinden; die alte Inkabrücke, am Abhang gebaut, bei der man sich fragt, ob sich das ein heutiger Baumeister zutrauen würde, geschweige denn, ob jemand den Pfad an der anderen Seite begehen würde, an dessen rechter Seite es mehrere hundert Meter steil herab geht; die absolut intakten Gebäude, genial konstruiert, und das praktisch ohne Bindemittel; die Stimmung, wenn man ein Fleckchen ohne Touristen gefunden hat, etc.. Und diese Fleckchen gibt es durchaus.. die meisten klappern schnell die größten Sehenswürdigkeiten ab und verschwinden wieder. Wir sind bis vier Uhr nachmittags geblieben, und da kann man viele beeindruckende Stellen entdecken, die ein wenig abseits liegen.. Außerdem ist gegen Mittag Regen aufgezogen, was viele verscheucht hat. Da haben wir natürlich die Gunst der Stunde genutzt und sind durch die menschenleeren Ruinen gelaufen, einmalig. Gegen vier dann Abstieg zu Fuss und Übernachtung in Aguas Calientes. Heute morgen Rückkehr im Zug nach Ollantaytambo, von dort Bus nach Cusco.

24.08.07

Cusco..

Am Dienstag haben wir in Lima einen direkten Bus nach Cusco genommen. Abfahrt in Lima 18:30 Uhr. Fahrt mitten durchs Erdbebengebiet, aber ohne Probleme und mitten in der Nacht; haben wir verschlafen. Ankunft in Cusco exakt 24 Stunden später. Halbwegs günstiges Hostal gefunden, nächtlichen Blick aufs Zentrum geworfen und geschlafen. Gestern dann Besichtigung bei Tageslicht. Einige sehr beeindruckende, mächtige, aber irgendwie plump wirkende Kolonialkirchen. Einige sehr beeindruckende und ästhetische Inkamauern mitten in der Stadt. Und ein hochinteressantes Museum in Kirche und Kloster Santo Domingo mit bei einem Erdbeben freigelegten Inkagebäuden, sowie Kunstwerken der Escuela Cusqueña, der cusqueñischen Malschule (Kolonialzeit) und das Kirchenbauwerk. Dann Zugkarten nach Machupicchu gekauft. Die billigsten, die es gab. Nicht von Cusco, sondern von Ollantaytambo aus nach Aguas Calientes und zwar morgen Abend Abfahrt um 20:15. Rückfahrt am Montag-Morgen um 5:45 bis Ollantaytamba. Morgen werden wir dann eine kleine Tour durchs Valle Sagrado de los Incas machen, die Ruinen von Pisaq und Ollantaytamba besichtigen, bevor es dann nach Aguas Calientes geht. Dort wollen wir dann zelten, wenn das möglich ist. Wir haben einige interessante Bars gefunden mit Live-Musik und gefragt, ob die Möglichkeit eines Auftrittes besteht. Am Montag könnte was klappen. Mal sehen. Allgemein angesagt bei den Touristen scheint aber eher Reggae, Rock, Funk und Jazz zu sein. Lateinamerikanisches gibt es kaum. Merkwürdig. Gestern abend ein Jazz-Konzert in einer Bar besucht. Gute Musiker. Bier auch akzepabel. Heute gut ausgeschlafen, Angelegenheiten für die morgige Tour geregelt und noch ein bisschen mehr von der Stadt gesehen. Jetzt gehts zu den Ruinen.

21.08.07

Lima..

Dritte Etappe nach angenehmer Nachtbusfahrt abgeschlossen. Hier in Lima Dach über dem Kopf. Heute eher Tourismus-Programm. Netter Tag. Musik machen ist dagegen schwerer wegen der allgemeinen Erdbebenstimmung (Solidarisierung und Angst). Hier gab es letzte Woche ja auch ein mittelschweres Beben (ohne Folgen) und angeblich auch heute zwei leichte, von denen wir aber nichts mitbekommen haben (wir waren in einem Museum). In den nächsten Tagen geht es dann weiter nach Cusco. Mal sehen, was es dann so neues gibt.

19.08.07

rumbo al terremoto..

Zunächst der Freitag, Vervielfältigung der CDs und Verkauf an die Mitarbeiter. Am Abend Jahresabschlussessen, Buffet. Da haben wir die Chance ergriffen, ein wenig zu spielen und im Anschluss gleich ein Exemplar an den Kellner verkauft. Am Samstag-Morgen bin ich dann zu Patricio gefahren, damit der uns sein Zelt leiht. Da hatte ich dann das Glück, dass er mir gleich auch seinen Rucksack und einige Bücher geliehen hat (einen Schlafsack habe ich mir gekauft). Um halb eins dann Start der ersten Etappe: Cuenca - Loja. Ankunft in Loja gegen 6 Uhr abends, dort zu Abend gegessen und kurz das Zentrum besichtigt. Unser Gepäck hat uns aber sehr behindert. Außerdem den Beschluss gefasst, direkt im Nachtbus nach Piura, Perú weiterzufahren. Am Terminal ein englischen Mädchen kennen gelernt, das auch Richtung Piura wollte (besser gesagt, wir haben ein Gespräch angefangen, da sie von zwei Männern belästigt wurde). Sie hat uns auch gleich eine CD abgekauft. Um elf Uhr abends Start der zweiten Etappe: Loja - Piura. Grenzüberquerung um vier Uhr nachts problemlos. Heute morgen in Piura angekommen. Zentrum besichtigt, Kathedrale, Plaza de armas. Beschluss, direkt heute nachmittag den Bus nach Lima zu nehmen (knapp 14 Stunden). Das Gepäck haben wir in der Filiale der Bus-Kooperative gelassen und uns mit den Gitarren auf den Weg gemacht und uns erkundigt, ob wir auf der Plaza de armas spielen dürften. War nicht erlaubt, dafür aber in einem anderen Park. Der war recht menschenleer, was uns aber erlaubt hat, unser ganzes Repertoire einmal durchzuspielen. Und eine CD haben wir auch verkauft. Im Anschluss dann Mittagessen und ein wenig Zeit zum Lesen. Gleich (um 16:30 Uhr) beginnt die dritte Etappe Piura - Lima. Dort wollen wir dann ein paar Tage bleiben. Nebenbei kommen wir dann auch dem Erdbebengebiet näher, hoffentlich beruhigt sich die Lage in den nächsten Tagen und hoffentlich sind die Strassen nach Cuzco befahrbar.

17.08.07

Inolvidable

Guitandantes

Die CD ist aufgenommen. Das Cover ist fertig. Wir haben sogar einen Namen (Guitandantes). Müssen nur noch einige Exemplare gebrannt und das Cover vervielfertigt werden. Ausserdem ein Rückschlag: Patricio ist in letzter Sekunde abgesprungen.. Trotzdem geht es am Samstag los, endlich.

15.08.07

Vorfreude

Die Vorfreude wächst, die Vorbereitungen konkretisieren sich. Jetzt steht fest, dass wir zu dritt reisen werden. Unser Freund Patricio wird uns begleiten. Er bereitet schon Reden vor, um unsere Kurzauftritte zu moderieren und die CDs zu verkaufen. Diese sind fast fertig. Zehn Lieder, 40 Minuten sind aufgenommen. Am Donnerstag und Freitag wird es dann eine Brennorgie geben. Foto-Session fürs Cover ist morgen. Außerdem müssen noch zwei Songs mehr aufgenommen werden, um die CD zu vervollständigen. Ein Probeauftritt in der Bar eines Freundes Segundos ist für Donnerstag-Abend angesetzt. Die Planung sieht in etwa so aus, jede Gelegenheit zu nutzen, um ein wenig zu singen, zum Beispiel in den Bussen, in Pärken, in Cafés... Am Samstag-Morgen geht es dann auf jeden Fall los. Bus nach Loja, ganz im Süden Ecuadors. Im Bus wollen wir dann das erste Mal singen. Übrigens ist das Hauptziel nicht unbedingt das Singen, sondern vielmehr der Austausch mit den Menschen. Mal sehen, wie wir die Rolle als Kulturbotschafter ausfüllen werden.

12.08.07

Die große Reise

Ziel: Machu Picchu. Mittel: Zwei Gitarren und Segundos Stimme (sowie ein wenig Startkapital). Fortbewegung in Bussen von Stadt zu Stadt in Perú, klampfend ein wenig Geld dazuverdienend für die Verpflegung. Erste Etappe: Cuenca - Loja am nächsten Samstag. Davor noch viele Vorbereitungen. Das Repertoire muss noch deutlich ausgebaut werden, Kontakte müssen geknüpft werden, um günstige Unterkünfte zu finden und ein Probeauftritt am Donnerstag steht uns bevor. Berichte hier. Bisheriges Repertoire: Inolvidable, Lágrimas negras, Guantanamera, Razón de vivir, De qué callada manera, El día del halcón, El árbol de mi destino, Gracias a la vida, Candome para José, Sólo le pido a Dios

05.08.07

Die letzte Woche chronologisch

Sonntag, 29. Juli. Ein ziemlich langer Spaziergang quer durch die Stadt bis zum Turi, dem Aussichtspunkt auf die ganze Stadt (übrigens nicht vom Wort turismo abgeleitet, sondern Name des Ortes). Dabei sind einige klasse Fotos entstanden und müde Beine. Der Rest des Tages stand dann im Zeichen der Vorbereitung der Campamentos. Montag, 30. Juli. Tagesausflug mit den Kleinen zum Parque Paraíso (wo wir auch schon am Samstag mit den Jugendlichen waren). Ein paar Spiele und pollo asado. Sehr nett, aber nichts weiter besonderes, weswegen ich auch keine Fotos gemacht habe. Anstrengend nur wegen der prallen Sonne. Ich war auch recht früh zuhause und konnte mich ein wenig ausruhen für die folgenden Tage. Dienstag, 31. Juli und Mittwoch 1. August. Campamento mit den viert- bis sechst-Klässlern in Challuabamba. Wirklich zwei schöne Tag mit leider nur elf Kindern (die Arbeit dafuer umso intensiver mit vier Erziehern). Der Ort ist in einem recht warmen Tal gelegen, was uns viel Sonne beschert hat (die Nacht trotzdem kühl, nur nicht für mich, da ich fast schon mit Cajas-Ausruestung unterwegs war). Einige schöne Aktivitäten und ein Fußballspiel. Der Platz des Zeltlagers lag sozusagen im Garten eines Hauses von Freunden Leonels, aber außer Sichtweite des Hauses. Nicht wirklich weit weg, und mit dem Stadtbus zu erreichen, aber für das kleine Campamento perfekt. Einzige Sache, die mich gestört hat, war die fehlende Pünktlichkeit der Erzieher. Das Treffen in der Fundación war für 8 Uhr morgens geplant, Abfahrt für neun Uhr. Einzig pünktlich neben den Kindern, die schnell aufbrechen wollten, waren Leonel und ich. Carlitos ist um halb zehn gekommen und Betty um halb elf, als wir dann endlich schon auf den Bus gewartet haben. Ganz im Gegensatz dazu die Planung für das Campamento mit den Jugendlichen. Segundo ist noch am Mittwoch-Abend nach seiner letzten Semester-Prüfung um halb sieben in die Fundación gekommen, wo ich auf ihn gewartet habe. Dort haben wir dann schon alles vorbereitet, was möglich war. Donnerstag, 2., Freitag, 3. und Samstag 4. August. Ebenso am Donnerstag-Morgen waren Segundo und ich schon um halb acht in der Fundación. Wegen der vielen Sachen, die vorzubereiten waren, hat sich die Abfahrt trotzdem ein klein wenig verzoegert. Aber um halb zehn haben wir das ganze Gepäck, die 15 Jugendlichen, uns beiden und den Fahrer in einen Kleinbus gequetscht und los gings. Um viertel nach zehn ausgestiegen am Beginn des Aufstiegs zur Lagune. Wir haben uns in Kette organisiert und die ganzen Sachen langsam weitergereicht. Der Aufstieg hat sich als sehr viel langwieriger und anstrengender als geplant erwiesen und wir mussten schon einigen Proviant verschlingen. Irgendwann stieß auch Segundos Freund Patricio (Pato) zu uns, der uns helfen wollte mit den Erfahrungen, die er bei Zeltlagern mit den Pfadfindern gesammelt hat. Schließlich angekommen an der Lagune sind wir um knapp halb vier, wo es dann direkt an Aufbau der Zelte, der Küche und der letrina ging, sowie Einteilung in drei Gruppen, für die Aktivitäten und Zweiergruppen zum Kochen. Die erste Kochgruppe (Jéssica und Víctor) fing dann auch direkt mit dem Bereiten einer Hühner-Gemüse-Suppe an. Das hat sich allerding alles ein wenig verzögert (es dauert halt, bis das Holzfeuer wirklich warm wird). Das Mittagessen fand dann um acht Uhr abends statt. Das Abendessen haben wir ausfallen lassen (dafür hatten wir schon ein Frühstück als Proviant verwendet). Nach dem “Mittagessen” ging es dann weiter mit dem Lagerfeuer (fogata), der Präsentation einiger Skletche der Gruppen sowie Klatsch-Übungen von Pato, um uns warm zu halten. Die Sonne ist nämlich den ganzen Tag nicht rausgekommen und am Abend wurde es umso kälter. Zum Schlafen habe ich mich dann eingemummelt mit einem T-Shirt, einem Hemd, meinem Abi-Pulli, Kord-Hemd, einer Jacke und meinem Poncho, dazu Wollsocken und ein weiteres paar Socken, Handschuhe, einer dünnen Matratze aus der Fundación und einer dicken Wolldecke (leider nur eine Hose). Gefroren habe ich zumindest nicht, ausser ein klein wenig an den Füßen. Im Zelt war ich mit Pato sowie den Jugendlichen Jhonnathan, Israel, Mario und Carlos. Bei Segundo im Zelt haben die restlichen Jungs geschlafen: Víctor, Xavier, Jhon, Fernando und Dany. Die sechs Mädchen (Melissa, Libia, Sonia, Ximena, Rosa und Jéssica) haben im dritten Zelt geschlafen. Ein viertes Zelt haben wir aufgebaut, um die Sachen geschützt aufzubewaren. Der Wind in der Nacht und die Kälte am nächsten Morgen nach dem Aufstehen waren schon beeindruckend. Zum Frühstück gab es dann neben Brot mit Marmelade und Käse heißen Kaffee sowie Joghurt (bereitet von Israel und Melissa). Im Laufe des Tages hat uns dann die Kenntnis Patos ungemein geholfen. So haben wir nach dem Frühstück das juego de la bandera (Fahnenspiel) veranstaltet, das auf große Begeisterung bei den Jugendlichen gestoßen ist. In etwa das Ziel des Spiels ist es, die Fahne der anderen Gruppe zu rauben, das natürlich mit einigen Regeln. Direkt im Anschluss daran (knapp elf Uhr) haben Pato und ich uns auf den Weg gemacht, eine Schatzjagd vorzubereiten. Die Vorbereitung ist dann wirklich, vor allem dank Patos Erfahrung, wirklich klasse gelungen. Einige tolle Prüfungen, die zu erledigen waren (einige einfach, andere schwieriger), dazu musste jede Fährte gesucht werden, zum Teil in Bäumen, in stacheligen Pflanzen, etc. Der Weg ging einmal rund um die Lagune, dabei mussten steile Auf- und Abstiege bewältigt werden, Prüfungen in einem Wald am Rand der Lagune erledigt werden und Bäche überquert werden. Von der Vorbereitung sind wir um halb drei zurückgekommen, im Lager haben wir dann schnell das Mittagessen gegessen, das uns die anderen übrig gelassen haben (Nudeln mit Thunfisch und Mayonese mit Tampico, schmeckt uebrigens gut, bereitet von Libia, Carlos und Jhonnathan). In der Zeit der Vorbereitung der Schatzjagd hat Segundo mit den Jugendlichen einige Spiele und Wettbewerbe veranstaltet. Die Schatzjagd war dann ein absolut voller Erfolg. Danach ging es leider Pato schlecht und immer schlechter, richtig krank ist er geworden. Während dann Fernando, Dany, Jhon und Sonia das Abendessen vorbereitet haben: gegrilltes Fleisch und Yuca und dazu Salat, hat dann Segundo beschlossen, dass Pato nicht in dieser Kälte im Zelt bleiben könne und ärztliche Behandlung benötige. Also ist Segundo mit drei Jugendlichen (Fernando, Mario und Jhonnathan) um acht Uhr abends bei voller Dunkelheit und absoluter Bewölkung aufgebrochen, Pato bis zur Straße zu begleiten, ihn halb tragend. Dort hat ihn dann ein Lkw mitgenommen bis Cuenca (mittlerweile ist Pato zum Glück wieder bei Kräften). Auf dem Rückweg haben sich die vier dann fast im Nebel verlaufen, aber uns irgendwie doch wiedergefunden (nach zweieinhalb Stunden). Ich war nach den Anstrengungen des Tages (doppelte Schatzjagd) schon absolut erschöpft. Außerdem eine erdrückende Kälte. Irgendwie haben wir uns gegenseitig und mit Decken und Feuer warmgehalten. Ein weiterer Quichuanismo ist in meinen aktiven Wortschatz übergegangen: Aychaichai (Ausruf, wenn einem kalt ist). Als dann aber Segundo wiederkam, hatte ich recht heftige Kopfschmerzen und fast etwas wie Schüttelfrost (wahrscheinlich sogar leichtes Fieber), außerdem keinen Appetit, so dass ich beschlossen habe, direkt schlafen zu gehen und mich noch dicker einzumummeln als in der Vornacht (zwei T-Shirts, zwei Hemden, Kordhemd, Abi-Pulli und Poncho, Jacke hat nicht mehr gepasst, dazu drei paar Socken und Handschuhe). Schlafen konnte ich zwar nicht wirklich, aber immerhin habe ich nicht gefroren. Die anderen haben noch ein Lagerfeuer und Flaschendrehen veranstaltet. In der Nacht ist dann der Wind immer heftiger geworden und Regen dazugekommen, dass tatsächlich in die extra mit Plastik-Plane verstärkten Zelte Wasser eingedrungen ist. Ausserdem war der Eingang meines Zeltes ein wenig ungünstig, sehr nahe an der Lagune gelegen. Am nächsten Morgen war dann auf jeden Fall die Küche zerstört und der Wind hielt an (Páramo wird dieser Andenwind hier genannt), die Kälte, die dieser Wind mit sich trug, war für mich gefühlt kälter als alle Minustemperaturen Deutschlands. Die Wellen der Lagune beeindruckend. Die Plastikplane des Küchendaches wurde im Laufe des Vormittags immer wieder an neuen Stellen zerstört und musste durchgängig geflickt warden. Sämtliches Holz durchnässt. Mithilfe einiger Kohle haben wir es irgendwie geschafft, ein Feuer anzumachen. Ximena und Mario haben dann Mote Pillo gemacht (eigentlich als Abendessen für den Donnerstag gedacht, die Brötchen hatten wir ja schon als Proviant gegessen), dazu warme Milch. Direkt im Anschluss haben dann Rosa und Xavier mit der Bereitung des Mittagessens angefangen (Sopa de avena mit Mortadela, Käse und Kartoffeln), damit das Feuer nicht ausgeht. Und ebenso haben wir direkt mit dem Abbau der Zelte und des Lagers angefangen. Segundo meinte, dass dies eindeutig das härteste aller bisherigen Campamentos gewesen sei. Der ganze Abbau hat sich dann doch ein wenig verzögert. Nach dem Mittagessen haben wir dann um halb vier mit dem Abstieg begonnen, dismal ohne Kette, da ja Holz und Lebensmittel nicht mehr da waren, trotzdem viel Gepäck und für einige schwer, da absolute geschwächt von den harten Tagen. Viele erkältet. Trotzdem waren dann letztlich alle zufrieden, als wir um viertel vor fünf im Kleinbus nach Cuenca saßen (immer noch eng). In der Fundación mussten wir dann noch die gesamten Sachen hochtragen. Das Ordnen haben wir dann gelassen, müssen wir am Montag machen. Ich habe mich am Abend absolut erkältet gefühlt, mit leichten Kopfschmerzen, starken Gliederschmerzen vom vielen Laufen und absolut aufgesprungenen Lippen. Ich habe mich also nach ein wenig Abendbrot und einer Paracetamol ins Bett begeben und 13 Stunden geschlafen. Und, oh Wunder, heute am Sonntag, kann ich keine Erkältung mehr spüren und auch die Lippen sind deutlich besser. Auch fühle ich mich endlich, nach einer heißen Dusche, sauber nach all dem Schlamm. Jetzt folgen also zwei Wochen mit wenig Arbeit in der Fundación und vielen Reisevorbereitungen mit Segundo.

Keine Fotos..

Wie man sieht, sind keine Fotos gefolgt.. Lag eindeutig am Zeitmangel.. Arbeitsintensive Zeit.. Die Arbeit in der Fundación wirklich klasse in allen Bereichen.. Als Höhepunkt jetzt die Zeltlager zum Abschluss des Jahres. Den Bericht stelle ich hier vor allem rein, damit ich ihn hinterher nochmal nachlesen kann..